Das Werkzeug
Wickel-Hife (es geht auch ein Schraubendreher oder Bohrer)wird gebraucht um die Wendel herzustellen.
Seitenschneider
Um die Drähte abzulängen.
Imbus-Schlüssel - Kreutz-/Schlitzschraubendreher
Für die kleinen Schrauben der Plus-/ und Minuspole des Wickeldecks.
(Watte-)Schere
Um die eingezogene Watte abzulängen.
Pinzette mit Keramik-Spitze
Zum justieren des Wendels und zum einbringen der Watte in die Liquid-Kanäle.
Wickelstation
Zum bequemen Arbeiten am Wickeldeck, zum messen des Wiederstands und zum ausglühen des Wendels.Alternativ kann man auch einen Akkuträger benutzen.
Der Draht
Hier eine Übersicht der unterschiedlichen Materialien.Ich selber wickel mit Kanthal oder Edelstahl.
Kanthal
Kanthal ist eine Legierung aus Eisen, Chrom und Aluminium. Kanthal ist das am häufigsten verwendete Material für Heizwendel und hat bei gleicher Drahtstärke einen höheren Widerstand als NiCr. Dies ermöglicht kleinere Coils - vorteilhaft für Wickeldecks/Verdampfer, die wenig Platz bieten.
Kanthal ist eine Legierung aus Eisen (Fe, 70%), Chrom (Cr, 20-30%) und Aluminium (Al, 4-7%). Wenn sie erhitzt werden, bilden Aluminiumoxide eine Schutzschicht auf der Oberfläche des Drahtes. Kanthal ist eine der seltenen Legierungen, die in Heizelementen verwendet werden, die keine Temperaturkontrolle durch die fortgeschrittensten Mods erlauben.
Nickel-Chrom (NiCr)
Nach Kanthal das am zweithäufigsten verwendete Material für Verdampferwicklungen. Auch NiChrom genannt, wurde das Material von Anfang an zum E-Dampfen verwendet. NiChrom-Drähten wird ein metallischer Beigeschmack nachgesagt, allerdings gehen hier die Meinungen (wie so oft) auseinander. Der elektrische Widerstand von Nickel-Chrom ist geringer als der Widerstand von Kanthal. Dadurch eignet es sich gut für niederohmige Wicklungen - somit können mit NiCr mehr Windungen gemacht werden, um den gleichen Widerstand zu erreichen.
Nichrom ist eine Legierung aus Cr (80%) und Nickel (Ni, 20%). Bei Erhitzung auf sogenannte Red Hot Temperature bildet sich eine äußere Schicht aus Chrom (III) oxid, die das Heizelement vor weiterer Oxidation schützt.
Nickel (NI200)
Mit dem Aufkommen temperaturgeregelter Akkuträger, begann für Nickel der Einzug in die Dampferszene. Die ersten temperaturgeregelten E-Zigaretten waren ausschließlich auf Nickelcoils ausgelegt.
Bei Nickeldraht ist zu beachten, dass dieses Metall einen sehr niedrigen Widerstand hat. Die Drähte, die man verwenden kann, sind oft sehr dünn und weich. Das macht das Wickeln für Ungeübte zu einer echten Geduldsprobe. Nickelcoils sind meistens sehr niederohmig.
Mit Nickel hergestellte Wicklungen können NICHT ausgeglüht werden!!!
Ni200 ist ein vollständiges Ni-Material. Nickeloxid bildet sich, wenn der Draht über 400 ° C erhitzt wird. Abhängig vom Grad der Oxidation können zwei Arten von Oxiden gebildet werden, grünes Ni-Oxid ist inert, aber schwarzes Ni-Oxid ist sehr reaktiv.
Titan
Titandraht kommt ebenfalls beim Dampfen mit variabler Temperatur zum Einsatz und war auch die erste Alternative zu Nickel. Titan besitzt einen höheren elektrischen Widerstand als Nickel, bei gleicher Drahtstärke. Dadurch ist es möglich Wicklungen mit höheren Ohmzahlen anzufertigen. Mittlerweile sind Titancoils auch als vorgefertigte Verdampferköpfe im Handel.
Mit Titan hergestellte Wicklungen können NICHT ausgeglüht werden!!!
Edelstahl
Edelstahl ist hauptsächlich ein Thema im Bereich temperaturgeregeltes Dampfen - obwohl auch für das reguläre Dampfen geeignet. Wenn von Edelstahl die Rede ist, geht es um die Sorten V2A oder V4A.
Rostfreier Stahl (SS) ist eine Legierung aus Fe und Kohlenstoff (C). Die rostfreie Eigenschaft von Stahl beruht auf dem Vorhandensein von mindestens 13% Cr. Das Cr verhindert, dass Chromoxid eine Schutzschicht bildet. Einige Verunreinigungen in Form von Spurenmetallen sind in SS vorhanden. Das klassische SS316 enthält auch geringe Mengen an Molybdän (Mo, 2,5%) und Mangan (Mn, 2%).
Die Watte
Ob Pads von Fiber Freaks oder Muji, ob fluffig von Wick 'n' Vape oder Bio-Watte (ungebleicht (ohne Chlor) ohne Parfüm und entoelt) aus dem Drogeriemarkt - testet es aus und entscheidet, womit ihr am besten zurechtkommt und euch am besten schmeckt.
Das Wickeln
Um besser arbeiten zu können, wird der Verdampfer am besten auf eine Wickelstation oder einen breiten Akkuträger geschraubt.
Für unser Beispiel wollen wir eine Wicklung mit einem Durchmesser von 3 mm und einem Widerstand von 1.0 Ohm herstellen. Es wird ein Kanthaldraht mit 0,4 mm Durchmesser verwendet.
1. Schneidet ein ca. 20 cm langes Stück Draht ab. Das ist relativ großzügig berechnet, um auf der sicheren Seite zu sein. Mit der Zeit werdet Ihr herausfinden, wie viel Draht genau benötigt wird.
2. Nun kommt eine Wickelhilfe ins Spiel. Hier kann auch ein Nagel, Bohrer oder ähnliches, mit dem gewünschten Durchmesser verwendet werden. Haltet die Wickelhilfe in der einen Hand und klemmt das Ende des Drahts zwischen Daumen und Wickelhilfe ein. Um auf der sicheren Seite zu sein, beginnt ca. 2 cm vom Drahtende entfernt an zu wickeln.
3. Laut Dampfspulenrechner werden 7 Windungen gebraucht, um einen Widerstand von 1,0 Ohm herzustellen.
Bei einem Dual-Coil ergibt das 0,5Ohm.Wickelt also den Draht sieben Mal um den Stift. Zum Schluss sollten die beiden Drahtenden wieder in die gleiche Richtung zeigen. Achtet währenddessen darauf, dass die einzelnen Wicklungen schön gleichmäßig sind und nah beieinander.
4. Sind alle Windungen gemacht, werden die Enden des Drahts in die entsprechenden Sockel (Plus- und Minuspol) des Verdampfers gesteckt und festgeschraubt. Um die Form nicht zu zerdrücken, ist es ratsam, den Stift erst dann aus der Drahtspule zu entfernen, wenn alles am Platz ist. Das ist vor allem bei sehr dünnen Drähten hilfreich.
5. Die Überstände werden mit einem Seitenschneider möglichst nah am Kontakt abgeknipst. Wenn die Wickelhilfe entfernt wird bitte darauf achten, dass der Heizwendel nicht verbogen wird. Wenn die Verdampferbase noch nicht auf einem Akkuträger aufgeschraubt ist, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen. Je nach Mod wird dann auch gleich der Widerstand erkannt. Ist alles richtig gelaufen, sollte das Display 1 Ohm (oder bei 2 Coils 0,5Ohm) anzeigen.
6. Jetzt muss noch geprüft werden, ob sich der Coil gleichmäßig aufheizt. Drückt den Feuertaster und schaut, wie sich der Draht aufheizt. Im Idealfall wird die Spirale, von der Mitte her, überall gleichmäßig aufglühen. Wahrscheinlich werden aber sog. Hotspots entstehen. Das bedeutet, dass nur ein Teil der Wicklung aufglüht.
7. Der Heizwendel muss sich an allen Stellen gleichmäßig aufheizen (von innen nach außen). Dazu wird nun mit Schraubenzieher oder Pinzette an der Wicklung herumgespielt, bis es passt. Das heißt, die Windungen werden vorsichtig zusammengedrückt und / oder die ganze Wicklung wird sanft herumgeschoben. Zwischendurch immer wieder mal aufglühen, um zu sehen, wie es sich entwickelt.
Wichtig: Wenn eine Keramikpinzette benutzt wird, oder ansonsten sicher ist, dass das Material nicht leitet, kann auch an der Wicklung gearbeitet werden, wenn sie unter Spannung steht. Ansonsten unbedingt die Feuertaste loslassen, bevor die Wicklung berührt wird.
8. Nun wird die Watte eingezogen. Von den handelsüblichen Wattepads für Dampfer wird nur ein Streifen benötigt. Dieser ist, je nach Durchmesser der Wicklung, etwa 5 mm breit. Bei Muji-Watte nur den inneren Teil des Wattepads verwenden. Die äußeren Schichten sind stärker verdichtet und saugen sich nicht so gut mit Liquid voll. Ein Ende des Wattestreifens wird nun gezwirbelt, dass es durch die Drahtwicklung gezogen werden kann. Am Ende sollten auf beiden Seiten der Spirale 1 - 2 cm Watte überstehen (abhängig vom zu wickelnden Deck/Tank). Zuletzt werden die Wattenden noch richtig im Innenraum des Verdampfers untergebracht.